Klausurübung WS10/11

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[MD]
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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von [MD] » Sa 20. Nov 2010, 12:06

In der Regel versuche ich Übungen vorher selbst zu versuchen. Allerdings sind einem die Zusammenhänge dann meist nicht klar, sodass man nicht weiter kommt. Dann geht es zur Übung. Da aber nicht jeder Mensch Super-Multitaskingfähig ist (ich bin es z.B. nicht) und gleichzeitig gut zuhören und gut mitschreiben kann, bleibt eines davon immer irgendwie auf der Strecke. Insbesondere dann, wenn der Projektor kontrastarm ist, und man sich mehr darauf konzentriert, die Zeichen richtig zu deuten.
Auch merke ich mir wichtige Zusammenhänge, welche in der Übung genannt werden nicht immer 100%-ig, schreibe diese daher am Rand als Randnotiz, und schon komme ich mit dem Mitschreiben in Verzug, wodurch mir die nächste, unter Umständen sehr wichtige Bemerkung, flöten geht.
Wenn vor der Klausur die Aufgaben erneut rechnen will, fehlen mir diese fehlenden Randnotizen und ich verzweifle an der Übung, welche vor 2-3 Monaten vorgerechnet wurde.

Hätte ich nun die Möglichkeit, mich in der Übung weniger auf das Mitschreiben konzentrieren zu müssen, weil diese anschließend im L2P steht, so könnte ich mich in der Übung auf das notieren der Bemerkungen konzentrieren und hätte in der anschließenden Klausurvorbereitung weniger Fragen, welche in einer Sprechstunde geklärt werden müssten.

Insofern bringt die Veröffentlichung (am liebsten durch das Institut selber, über das L2P, sodass auch nur die Kursteilnehmer an die Unterlagen kommen) dem Studenten (und ebenso dem Lehrstuhl, da dieser weniger Fragen zu beantworten hat) also doch einen Mehrwert.

Meine Vermutung, weshalb die Unterlagen nicht online gestellt werden, ist eher der Umstand, dass das Institut rechtliche Schritte seitens der Studenten fürchtet und sich so immer eine Hintertür offen hält. (Vgl. Klage gegen das ITHE)
Ciao [MD]

bob10
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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von bob10 » So 21. Nov 2010, 08:44

JMUELLER hat geschrieben:Eines der größten Probleme ist, dass die freie und einfache Verfügbarkeit insbesondere von Lösungen Studenten dazu ermutigt, nicht in Vorlesung und Übung zu kommen, da man der Ansicht ist, davon keinen Vorteil zu haben.
Das muss ja jeder selbst wissen und für sich entscheiden, ob er/sie die Vorlesung und/oder die Übung nicht besucht.
Da brauchen wohl die wenigsten ein Institut, das ihnen die Entscheidung abnimmt.
Und diejenigen, die für ihre Entscheidung ein Institut brauchen, sollten vielleicht nochmal in der KiTa von vorne anfangen.

M4Ddin
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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von M4Ddin » So 21. Nov 2010, 12:38

mal ne andere Frage zwischendrin. Es gab mal vor geraumer zeit nen thread hier ich weiß nicht mehr genau wo der war, aber da hatte jemand die institute angeschrieben von ST1 und LBE wegen dem Doppelklausurtag, also wo ST1 und LBE mit keine ahnung 15 minuten unterschied geschrieben werden sollten. Gibt es da schon eine sinnvolle Antwort bzw. Änderung der seitens der Institute bzgl. des Termins?

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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von JMUELLER » Mo 22. Nov 2010, 15:36

Schön, dass sich eine eine so lebhafte Diskussion entwickelt hat :-)

Ich möchte nicht behaupten, dass das die beste Lösung ist. Auch in meiner Studienzeit habe ich es gehasst, wenn Lernmaterialien nicht rausgegeben wurden und man aufs Mitschreiben angewiesen war. Meine Intention ist aber (in Bezug auf den Beitrag von retsamkrad) klarzustellen, dass die Institute solche Entscheidungen nicht treffen, weil die alle blöd sind oder man den Studenten das Leben schwer machen will, sondern weil das ihrer Ansicht nach das Beste ist.

Ellys Beitrag möchte ich so nicht stehen lassen. Erstens haben die E-Technik-Studenten unserer Hochschule Freiheiten wie fast nirgendwo sonst. Man kann selbst entscheiden, wo man hingeht, auf welche Unterlagen man zurückgreift, wie man sich auf die Klausur vorbereitet; es gibt keine Anwesenheitspflicht, keine Hausaufgaben, keine Voraussetzungen für die Klausur. Es reicht im Grunde nur zur Klausur zu kommen und alles zu können. Wenn die Hochschule von "dummen Studenten" ausgehen würde, wäre das sicher anders. Nur die Institute haben auch Interesse daran, die Lehre nach ihren Vorstellungen zu gestalten, und wenn man der Ansicht ist, dass Studenten zur Übung kommen sollten, dann kann ein Institut auch gewisse Anreize schaffen, diese zu besuchen, und nicht noch aktiv den Eindruck schaffen, dieses sei überflüssig, indem man Lösungen verteilt.

Darüber hinaus gibt es übrigens auch noch andere Gründe für ein Nichtverbreiten. So sind z. B. die Lernmaterialien nicht in jedem Fall völlig frei von Rechten anderer Urheber, eine Veröffentlichung ist daher eventuell kritisch. Außerdem gibt es vielleicht auch Professoren oder andere Mitarbeiter, die das teilweise in ihrer Freizeit selbst erstellt Lernmaterial noch in anderer Form (z. B. in einem Buch) veröffentlichen möchten, für Nicht-RWTH-Studenten.
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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von retsamkrad » Mo 22. Nov 2010, 15:37

Und ach ja: Aus welchen Geldern bezieht denn der Großteil der wissenschaftlichen Mitarbeiter seine Gehälter?
Ich denke doch, dass das Institut aus Steuergeldern finanziert wird, da die RWTH eine staatliche Universität ist (s. Wikipedia).

Das ist der Grund, warum meine Meinung folgende ist:
Vorlesungs- und Übungsinhalte gehören der Allgemeinheit.
Ich nutze schließlich auch Materialien anderer Universitäten, wenn mich das Thema interessiert und Google mir die entsprechenden Präsentationen findet.

Ein ganz anderes Argument:
Es ist nicht so, als dass ich den ganzen Tag zu hause sitze, morgens ausschlafen will und gerne alles online präsentiert bekommen will.
Aber: Ich kann nicht für jedes Modul alles lernen, darum muss ich versuchen den Zeitaufwand pro Modul gering zu halten ( damit die Summe die 24h Marke nicht knackt -_- ).
( Das ich übrigens sehr schade, da mich einige Themen sehr interessieren, mir aber die Zeit fehlt um mich näher damit zu beschäftigen. )
Außerdem sollte ein Student selbst entscheiden können welche Veranstaltung er besucht und welche nicht.
Mit diesem Vorgehen aber erzeugt man eine indirekte Anwesenheitspflicht.

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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von JMUELLER » Mo 22. Nov 2010, 16:02

Nur zur Information: Die RWTH ist zwar eine staatliche Universität, aber nicht alles hier ist staatlich finanziert. So hat ein Professor z. B. nur eine geringe Anzahl an sog. Landesstellen für wiss. Mitarbeiter. Der Großteil der wiss. Mitarbeiter wird über Projektgelder bezahlt, die aus Drittmitteln finanziert sind.

Das ändert selbstverständlich nichts am Lehrauftrag der Universität. Die Lehre wird ja auch durchgeführt, aber wie und in welcher Form die Professoren und ihre Mitarbeiter das tun, bleibt ihnen (den Lehrstuhlinhabern) überlassen. Insbesondere hat niemand die Pflicht, seine Lehrmaterialien Nicht-Studenten zur Verfügung zu stellen.

Das mit der indirekten Anwesenheitspflicht ist ja nicht wahr, man kann sich auf die Klausur vorbereiten wie man möchte - wenn man will auch, indem man sich die Lösungen von seinen Mitstudenten kopiert.
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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von retsamkrad » Mo 22. Nov 2010, 16:26

Die Lehre wird ja auch durchgeführt, aber wie und in welcher Form die Professoren und ihre Mitarbeiter das tun, bleibt ihnen (den Lehrstuhlinhabern) überlassen. Insbesondere hat niemand die Pflicht, seine Lehrmaterialien Nicht-Studenten zur Verfügung zu stellen.
Schade drum.. Bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht alle Institute derart entscheiden.

Ich wollte nur meine Meinung äußern, damit man am Institut nicht denkt, dass alle Studenten super zufrienden mit dem IAS sind.
Wenn der (einzige) "Anreiz" einer Übung ist, dass man hingehen muss um die Lösungen zu erhalten.. naja :(

Meine Vorbereitung auf die Übungen endet immer dann, wenn ich bei einer Aufgabe nicht weiter komme und keine Zeit habe 2 Stunden zu grübeln.
Insb. weil die Aufgaben aufeinander aufbauen oder durch die alleinige Kenntnis der Vorlesung nicht lösbar sind.
Eine Musterlösung (am liebsten schon vor der Übung) würde da sehr helfen..

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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von fspeicher » Mo 22. Nov 2010, 20:15

Es ist meiner Meinung nach akzeptabel, dass das Institut sich aus den oben genannten Gründen dagegen entscheidet Mustelösungen zu veröffentlichen. (machen ja schließlich viele andere Lehrstühle genauso)
Dass aber den Studenten verboten wird, ihre Mitschriften online auszutauschen, ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.
Auf diese Weise wird etwas, was eigentlich erlaubt ist (nämlich das Austauschen von Mitschriften) nur künstlich erschwert.
Des weiteren handelt es sich ja um Scans handgeschriebener Notizen, auf deren Inhalt aus dem Web nicht suchend zugegriffen werden kann.

Es ist ja eigentlich klar, dass eine Mitschrift alleine lange nicht soviel wert ist, wie die Teilnahme an einer von einem Dozenten gehaltenen Übung.
Deshalb wird der Besuch einer Übung von mir, wo es geht, vorgezogen.
Wer das nicht so macht, muss das vor sich selbst verantworten.
Trotzdem kommt es ab und zu mal vor, dass man aus terminlichen Gründen oder Krankheit an einer Übung nicht teilnehmen kann.
Da behindert ein solches Verbot eigentlich nur den bisher etablierten, reibungslosen Informationsaustausch zwischen den Studenten.

@ JMUELLER: Ich finde das Verbot für den Austausch handschriftlicher Unterlagen sollte von Seiten des Lehrstuhls wieder aufgehoben werden.

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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von JMUELLER » Di 23. Nov 2010, 11:31

Nochmal: Es gibt kein Verbot für den Austausch von Lösungen. Bitte nur nicht irgendwo hochladen und somit für jeden automatisch verfügbar machen, sondern direkt untereinander tauschen, per E-Mail, per PM oder ganz klassisch per Kopie.
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Re: Klausurübung WS10/11

Beitrag von fspeicher » Di 23. Nov 2010, 14:33

Aber wieso ist das eine verboten und das andere erlaubt?

Es wird ja nicht "irgendwo" hochgeladen, sondern hier im Forum oder bei uni.ist.hirnlos.net .

Mein Anliegen ist nur, dass etablierte Informationswege nicht mehr wahrgenommen werden, nur weil Mitstudenten Angst vor Ärger mit dem Institut oder vor rechtlichen Konsequenzen haben.

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